Wir, der Kommunistische Jugendbund (KJB), sind die Jugendorganisation des Bundes der Kommunist:innen (BdK) . Es geht uns um eine organisierte Arbeiter:innenjugend in unserer Stadt. Dabei nehmen wir einen klaren Klassenstandpunkt ein. Die Art und Weise der letzten Jahrzehnte, linke Politik zu machen, ist gescheitert. Wir wollen daraus ausbrechen und gehen in die Masse. Dort können wir nicht nur klug daherreden, sondern müssen auch handeln und mit gutem Beispiel vorangehen. Langfristig muss alles, was wir heute tun, auf den Aufbau einer revolutionären Organisation in Deutschland orientiert sein.
Deswegen stürzen wir uns in die Jugend Berlins. Wir arbeiten da wo wir sind – in den Schulen, Ausbildungsstätten, Unis, Betrieben, gehen auf die Straße und in die Kieze. Und wir betreten auch Neuland – Gegenmacht aufzubauen bedeutet, über das hinauszugehen, was wir kennen und wo wir hineinerzogen wurden. Mit sozialen Veranstaltungen bauen wir eine neue Kultur der Gemeinschaftlichkeit auf, mit kollektivem Sport bauen wir uns selbst gemeinsam auf, mit Bildungsveranstaltungen lernen wir gemeinsam das revolutionäre Denken und Verstehen, an immer neuen Themen lernen wir auf der Straße den politischen Kampf.
Für alle, die um eine sozialistische Zukunft kämpfen wollen
hier findet ihr unser Selbstverständnis als PDF zur Web-Ansicht oder zum Download (traut euch auch vom Smartphone rauf zu klicken, lohnt sich!) – darunter könnt ihr es online lesen

Einleitung
Jugend braucht Zukunft!
Die Jugend der Großstadt: Zwischen Ziegel, Beton und Asphalt leben wir ein schnelles Leben, in dem wir versuchen alles mitzunehmen, das uns das Gefühl gibt, lebendig zu sein. Das uns davon ablenkt, wie trist die harte Realität eigentlich ist, welches Elend sich um uns ausbreitet und was uns erwartet, wenn wir uns in der Trostlosigkeit des ewigen Ackerns im Erwachsenenleben wiederfinden werden. Ein langes Leben des Immergleichen, in dem wir der Welt beim Versinken im Strudel von Krieg und Zerstörung zuschauen werden. Für die einen sind es Gewaltexzesse, für die anderen Saufen, Drogen und Tanzen. Wieder andere versuchen vergeblich, das Glück darin zu finden, sich in Szene zu setzen und alles aus sich selbst herauszuholen. Beim wahnhaften Verhältnis zu ihrem Körper, beim Konsum oder dem aussichtslosen Traum, irgendwie den Aufstieg zu schaffen. Die Jugend der Großstadt ist die Jugend der Flucht vor der harten Wirklichkeit der kapitalistischen Klassengesellschaft. Selbst wenn man dabei mit hunderten Leuten zu tun hat, ist dieser Versuch der Flucht immer eine individuelle, eine einsame Sache.
Der Hass auf die Gegenwart geht einher mit der Angst vor der Zukunft – und das zurecht. Zwischen der Ablenkung beherrschen unsere Köpfe oft Fragen, die diese Zukunft betreffen. Viele wollen nicht hinnehmen, dass es wirklich immer so weitergehen soll. Der eine, dass er den gleichen Rassismus immer weiter ertragen muss. Die andere, dass sie sich mit der sexistischen Verachtung und Gewalt und am Ende noch der Arbeit zuhause nach Feierabend abfinden soll. Damit, dass wir alle uns ewig auf Maloche schleppen sollen, um uns immer teureres Zeug immer weniger leisten zu können.
Diese Fragen müssen zu einem gemeinsamen Kampf werden. Wenn wir uns heute nur einzeln ablenken und betäuben, verlieren wir unsere Zukunft. Dann verpassen wir eine große Chance. Das muss nicht so sein. Die Zukunft ist nicht festgeschrieben. Wir müssen sie als unsere Heimat erkennen. Es ist unser gerechter Wunsch, sie zu einem lebenswerten Ort zu machen. Ob sie uns aber morgen wirklich gehört, das hängt davon ab, ob wir heute für sie kämpfen. Die Jugend hat die Möglichkeit und Energie, zu den Architekt:innen und Baumeister:innen ihrer Zukunft zu werden.
Wir, der Kommunistische Jugendbund, wollen nicht warten, bis das von alleine passiert. Wir wollen vorangehen, den ersten Schritt machen. Wir wollen all unsere jungen Klassengeschwister überzeugen, mit uns zu gehen. Dazu müssen wir mitten zwischen unseren Mitschüler:innen auf Oberschule und Berufsschule, Kolleg:innen und Kommiliton:innen, in unseren Freundeskreisen und Kiezen stehen. Wir wollen sie alle dazu bewegen, die Dinge endlich selber in die Hand zu nehmen. Trauen wir uns, unsere Wünsche und Träume ernstzunehmen, uns für sie zu organisieren und zu kämpfen. Jugend braucht Zukunft – eine Zukunft bietet nur der Sozialismus!
Revolutionären Standpunkt der Klasse beziehen!

Die Gesellschaft, in der wir leben, teilt sich auf in Oben und Unten. Sie ist eine Klassengesellschaft. Man muss wahrlich keinen Doktortitel haben, um diese banale Erkenntnis auszusprechen. Während einige wenige wie in Hollywood-Filmen leben können, ihnen alle Türen offenstehen, und alles möglich scheint, bleibt uns nur das Allerletzte. Wir sehen es bei unseren Eltern und wissen, uns steht das gleiche bevor: Schuften bis zum Umfallen, Schulden und Existenzangst, Stress und Depressionen. Manchen von uns ergeht es schlechter, manchen besser – aber auch nur besser im Vergleich nach unten. Für den allergrößten Teil der Gesellschaft hat dieses System nur verschiedene Abstufungen von Schlecht zu bieten. Nur einige ganz wenige da oben genießen ihr Leben im Überfluss. Diese Ungleichheit ist kein Zufall und liegt auch nicht an der mangelnden Motivation, dem falschen „Mindset“ von uns hier unten. Im Gegenteil: Solange die Bonzen auf Kosten von uns leben, solange sie die Erträge unserer harten Arbeit an sich reißen, kann es einfach nicht jeder schaffen. Sie sind ja nur da oben, weil wir unten sind. Ihr Reichtum kann nur angehäuft werden, weil unsere Arbeit von ihnen ausgebeutet wird. Die Dinge bedingen sich – das Ganze hat System und trägt den Namen Kapitalismus. Zusammenballung von Reichtum in wenigen Händen und Verarmung der Massen, das macht den Kapitalismus aus. Gegen dieses System, das die Gesellschaft in Klassen spaltet, uns verarmen lässt und die Welt auf der Jagd nach Profiten in immer neue Kriege und in die Umweltkrise stürzt, nehmen wir den Kampf auf.
Wir als Kommunistischer Jugendbund stehen in diesem Kampf kompromisslos für die Interessen der ausgebeuteten Klasse. Von diesem Standpunkt aus begreifen und bekämpfen wir auch alle besonderen Ausbeutungs- und Unterdrückungsverhältnisse wie die des Rassismus und nach Geschlecht. Wir lassen uns nicht spalten. Wir stehen an der Seite aller Unterdrückten und Geknechteten.
Die Vorstellung, man könnte Arbeiter:innen- und Kapitalist:innenklasse versöhnen, ist Unfug. Das geht nicht. Die Interessen dieser Klassen widersprechen sich, sie sind unversöhnlich. Wir stehen nicht für den „Klassenkompromiss“, nicht für eine etwas sozialere Marktwirtschaft, sondern für den kompromisslosen Sieg unserer Seite, der Seite der Unterdrückten, im Klassenkampf. Für den Sozialismus, in dem endlich auf die Bedürfnisse der Menschen und ein nachhaltiges Verhältnis zur Natur orientiert werden kann, müssen wir alles Bestehende umkrempeln. Das bedeutet auch, den Staat als einen Staat zu erkennen, dessen Hauptzweck es ist, die jetzige Ausbeutungsordnung zu sichern und zu regeln. Unsere strategische Zielsetzung ist daher die sozialistische Revolution in Deutschland – dafür wollen wir kämpfen. Ohne diesen ganz großen Schritt haben wir keine Aussicht auf eine lebenswerte, friedliche und freie Zukunft.
Raus aus der Szene – rein in die Masse!

Linke haben sich die vergangenen Jahrzehnte als Szene von der Gesellschaft isoliert. Man hat sich selber eingeredet, man könnte die Welt verändern, wenn man es sich in seiner eigenen Subkultur nur so gemütlich wie möglich einrichtet. Erreichen kann man dabei oft nur die Leute, die eh schon szenig sind, die Lust auf das Abenteuer am Rande der Gesellschaft haben. ‚Links sein‘ – das heißt demnach so oft, sich von der Masse abzugrenzen. Die alleinerziehende Mutter aus Marzahn hat nicht bereits den gleichen Durchblick wie man selbst, der Arbeiter auf dem Bau verhält sich nicht genauso reflektiert und der Jugendliche in der Bar redet nicht den gleichen Sprech wie man selbst – wenn man sie nicht moralisch überlegen belehren kann, will man mit ihnen nichts zu tun haben. ‚Links sein‘ läuft so am Ende oft auf das Gegenteil von dem hinaus, was es sein soll: Auf ein ‚Wir‘ gegen ‚Die‘. Gegen diejenigen, deren Interessen man vertreten sollte. Diejenigen, die man doch eigentlich für den gemeinsamen Kampf gewinnen muss. Dieses Szenegehabe hat keine Perspektive.
Deswegen wollen wir damit brechen. Statt uns nur mit selbstbezogener Arbeit in Szenezusammenhängen zu beschäftigen, wollen wir unsere Positionen in die breite arbeitende Bevölkerung und ihre Jugend, in alle kulturellen Milieus und auf die Straße tragen. Nicht ein paar Schlaumeier, sondern nur die Massen werden die Verhältnisse umwerfen können. Ohne sie wird es keine Revolution geben. Wir wollen und müssen unsere Klassengeschwister überzeugen, dass wir für den richtigen Weg aus Elend und Gewalt stehen. Dabei müssen wir ihnen aber auf Augenhöhe begegnen. Wir können doch den Leuten, die wir begeistern wollen, nicht das Gefühl geben, sie wären die Dummen oder reine Spielbälle in unserem Masterplan. Wenn wir für unsere geteilten Interessen kämpfen wollen, müssen wir auch ihre Sorgen und Probleme ernst nehmen und verstehen. Wenn wir nicht glauben, wir haben bereits alle Antworten auf die politischen Fragen endgültig gefunden, müssen wir auch von ihnen lernen und unsere Überzeugungen im ehrlichen Gespräch vertreten können und überprüfen.
Nicht nur labern – kämpfen!

Wir sind Kommunist:innen. Ganz vereinfacht heißt das: Uns geht es nicht um Kleinigkeiten, sondern ums Große und Ganze. Uns kann es also nicht nur um kleine Reformen gehen, um etwas Diversität hier, etwas gemütlichere Lebensbedingungen in der imperialistischen Gewaltordnung dort. Wir wollen diese Ordnung umwerfen. Der Weg zur Befreiung der Menschheit ist der lange Weg der Revolution.
Natürlich müssen wir diese Position konsequent vertreten und verbreiten. Das Ganze ist aber nichts wert, wenn wir nicht auch danach handeln. So kann es nämlich auch nicht darum gehen, überall und immer wie ein Träumer von den fernen Zielen der Revolution und des Sozialismus zu schwärmen, das aber schon alles sein zu lassen. Wer nur groß redet und nicht handelt, wird den Leuten als Schwätzer in Erinnerung bleiben und kann gar nicht ernst genommen werden. Wer nicht im Hier und Heute alles daran setzt, diese Ziele auch wirklich praktisch zu verfolgen, wird ihnen keinen Schritt näher kommen. Das große Gerede ohne Tat ist eine schöne Selbstinszenierung – mehr kann es nicht sein.
Wir meinen es aber ernst mit diesen Zielen. Deswegen müssen wir uns heute schon in die politischen Kämpfe einmischen und uns in ihnen beweisen. Wir müssen heute schon nicht nur auf dem Papier oder in Social-Media-Posts, sondern im echten Leben an der Seite unserer Geschwister stehen. Wir Kommunist:innen müssen vorangehen, um davon zu überzeugen, dass unser Weg der richtige ist, kleine und große Erfolge erringen und zeigen, dass das Kämpfen sich lohnt. Wir müssen Angebote schaffen, die unserer Klasse nützen. Und organisatorische Zusammenhänge bilden, die sie stark machen, weil sie Ort der Gegenmacht gegen die herrschende Ordnung werden. Nur durch eine solche aufopferungsbereite Beteiligung an politischen Tageskämpfen werden unsere revolutionären Zielsetzungen glaubwürdig. Wir Kommunist:innen müssen aufhören, unserer Klasse einfach als Ideolog:innen entgegenzutreten, die sie ständig belehren. Wir müssen stattdessen auch als die entschiedensten Vorkämpfer:innen ihrer Rechte und Interessen zwischen unseren Geschwistern auftreten – in Zukunft wie Gegenwart!
Zur langfristigen Perspektive unserer Arbeit – für einen roten Aufbauprozess!

Unsere Ziele erreichen wir nur organisiert. Organisation ist Stärke. Die Revolution braucht eine schlagkräftige Organisation, die die Kräfte bundesweit bündelt, den Kampf der Klasse in die richtige Richtung lenkt und imstande ist, sich mit dem Gegner auf allen Ebenen zu messen. Dazu wollen wir unseren Teil beitragen. Wir sind dabei nicht alleine: In Berlin verfolgen wir dieses Ziel zusammen mit vielen anderen als Jugend des Bund der Kommunist:innen (BdK). Darüber hinaus gibt es überall in der Bewegung eine wachsende Stimmung des Aufbruches zum organisatorischen Aufbau. Langfristig orientieren wir auf einen gemeinsamen Prozess.
Die Organisation, die wir brauchen, kann man nicht einfach öffentlich ausrufen, ohne dass etwas dahintersteht. Sie darf kein Papiertiger sein. Sie ist nutzlos als kleiner Besserwisser-Haufen, der sich nur am Schreibtisch betätigt. Man muss sie aufbauen. Sie wird nur erfolgreich als Zusammenschluss von all jenen, die in den Kämpfen und im Leben unserer Klasse und ihrer Jugend bereits präsent sind. Die ihr Vertrauen genießen, weil sie es sich verdient haben. Deswegen setzen wir dort an, wo wir sind: In den Schulen, Ausbildungsstätten und Betrieben, in den Nachbarschaften und auf den Straßen Berlins. Damit all das, was wir heute machen, nicht verpufft, damit all das eine langfristige Perspektive hat, haben wir den Aufbau dieser Organisation jederzeit als Orientierung vor Augen.

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